Einpresszonen
Diehl Metal Applications (DMA) bietet mit der Einpresszone eine innovative lötfreie Verbindungstechnik für die Anforderungen der Automobilzuliefererindustrie. Je nach Anforderung können neben den Standardoberflächen, auch unsere Spezialoberflächen für Einpresszonen zum Einsatz kommen: Hierzu zählen z. B. Advanced Indium, Advanced SilberZinn und Advanced Nickel.
Neu in unserem Produktportfolio ist die innovative Kontakttechnologie SKEDD. SKEDD ist eine einfache und zuverlässige Ergänzung zur Löt- und Einpresstechnik und steht für eine Direktkontaktierung von Leiterplattenanschlüssen.
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Was ist Einpresstechnik?
Einpresstechnik ist das Einpressen von Bauelemente-Anschlussstiften – insbesondere von Steckverbindern oder Einzelkontakten – in metallisierte Löcher einer Leiterplatte. Zwischen dem Einpressstift und der Lochwandung entsteht so ein gasdichter und gut leitender Kontakt. Voraussetzung ist, dass der Einpressstift eine größere Diagonale als der Lochdurchmesser der Leiterplatte aufweist. Durch die Verformung des Einpressstiftes und der Leiterplatte entsteht eine formschlüssige Verbindung.
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Vorteile
Die Einpresstechnik gilt als innovative und sehr zuverlässige Lösung und bietet gegenüber der herkömmlichen Löttechnik erhebliche Vorteile:
- Keine Lötfehler, keine Fluxprobleme
- Zusätzliches Waschen entfällt
- Keine thermischen Belastungen der Leiterplatte und der elektronischen Bauelemente
- Schnelle und kostengünstige Bestückung der Leiterplatte
- Beidseitiges Bestücken der Leiterplatte möglich
- Recycling durch einfaches Auspressen
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Innovationen für die Automobilindustrie
Während heute im Automotive-Bereich noch ein Großteil der Komponenten in herkömmlicher Löttechnik verarbeitet wird, gehört der Einpresstechnik unbestritten die Zukunft. Kontakte mit einer flexiblen Einpresszone kommen in der Automobilindustrie mehr und mehr zum Einsatz.
Für Anwendungen der Automobilindustrie fertigen wir die Einpresszonen in den Dicken 0,4 mm / 0,6 mm / 0,8 mm und 1,2 mm. Unsere Einpresszonen-Typen EPZ EE und EPZ EloPin können in Leiterplatten mit metallisierten Löchern nach Norm (DIN EN 60352-5) sowie nach kundenspezifischen Vorgaben eingesetzt werden.
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Qualifikation
In unserem Prüflabor führen wir alle wesentlichen Prüfungen durch, die zur Beurteilung der Einpressverbindung beitragen. Der Prüfumfang, der Ablauf und die Kennwerte werden je nach Applikation mit dem Kunden vereinbart.
Folgende Prüfungen bieten wir an:
- Sicht- und Maßprüfungen
- Einpress- und Ausdrückkraft
- Schliffbilderstellung und -auswertung
- Durchgangswiderstand
- Rascher Temperaturwechsel (Temperaturschock)
- Klimafolge (Kälte, trockene und feuchte Wärme, zyklisch)
- Whiskerprüfung
- Ätztechnik
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Qualität
Wir übernehmen Verantwortung für die Qualität der Einpresszone. In der Serienfertigung erfolgt eine kontinuierliche Prozessüberwachung mit modernsten Kamerasystemen und 3D-Messmaschinen. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Einpressbereiches ist das Verformungsverhalten beim Einpressvorgang (Verformungskennlinie) und die daraus resultierende Kraft auf die Bohrungswandung. Die Verformungskennlinie ermitteln und bewerten wir fertigungsbegleitend.
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Neues von den Schempp+Decker Einpresszonen
Der Industriearbeitskreis 'Einpresstechnik in OSP' untersucht Fragestellungen rund um den Einsatz von OSP als Leiterplattenoberfläche. Für die drei grundlegenden Einpresszonentypen EoN (Eye of the Needle), SpS (Spring Shape) und CrZ (Cracking Zone) wurde die Einpressverbindung für die Leiterplattenoberfläche chem. Sn und OSP nach gemeinsam definierten Kriterien bewertet. Zum Industriearbeitskreis gehören Einpresskontakthersteller und Leiterplattenhersteller (Tier 2), darunter auch die Diehl Metal Applications, Automobilzulieferer (Tier 1) und Automobilhersteller (OEM). Weitere Informationen über das Versuchsprogramm und die Untersuchungsergebnisse finden Sie in dem Artikel "Einpresstechnik in Cu/OSP-Oberflächen - eine Variante mit Zukunft?", erschienen in PLUS 5/2015.
Die DMA besitzt einen hauseigenen Prototypenbau mit einer Vielzahl an vorhandenen Werkzeugen. Daher gibt es noch vor Serienbeginn die Möglichkeit, Musterbauteile mit den Schempp+Decker Einpresszonen seriennah herzustellen und auf die speziellen Anforderungen unserer Kunden abzustimmen.
In der Phase der Produktentwicklung spezifizieren wir die wesentlichen Einflussparameter wie Grundmaterial, Einpresszonengeometrie und Oberflächenbeschichtung und überwachen diese anschließend in der Serie. Wir beraten und unterstützen unsere Kunden von Anfang an während der gesamten Projektphase.
In unserem Prüflabor können die wesentlichen Kennwerte nach DIN EN 60352-5 geprüft und validiert werden. Hierfür stehen eine Reihe von Prüf- und Messmitteln zur Verfügung. Auch die Verwendung von Testleiterplatten oder Serienleiterplatten ist möglich, um die Einpresszonenparameter zu ermitteln und zu bestimmen.