Der Eurofighter ist das Rückgrat vieler europäischer Luftwaffen und das Kampflugzeug ist einsatzerprobt. Damit der Eurofighter auch in Zukunft einsatzfähig bleibt, muss er mit neuen Technologien ausgestattet werden, die ihn befähigen, Teil des künftigen Future Combat Air System (FCAS) zu sein. Allerdings: Nach jetzigem Planungsstand läuft die Produktion des Eurofighters 2030 aus. Damit wäre auch kein Raum mehr für technologische Weiterentwicklungen vorhanden. In einer Aktionswoche appelliert die IG Metall eindringlich an die Bundesregierung, weiter auf Wehrtechnik made in Germany zu setzen. Diehl Aviation unterstützt diese Position.
Deutschlands Luftwaffe benötigt dringend neues Gerät, die Tornadoflotte ist zu ersetzen. Das ist auch in der Bundesregierung unstrittig. Gleichzeitig wird aber die Weiterentwicklung des Eurofighters sowie die Bestellung der nächsten Generation – der 5. Tranche – ab 2030 verzögert. Florian Maier, CEO Diehl Aerospace: „Der Eurofighter ist Ausdruck europäischer Innovationskraft. Er ist für unsere Sicherheit am Himmel von überragender Bedeutung und Nukleus der militärischen Luftfahrtindustrie in Deutschland. Wir müssen die Zukunft des Eurofighters langfristig sichern.“
Kernargumente für die Weiterbestellung
Der Eurofighter ist ein technologisch hochmodernes System, das Deutschland gemeinsam mit europäischen Partnerstaaten eigenständig betreuen und weiterentwickeln kann. Das heißt, Europa wahrt seine Unabhängigkeit – in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen von besonderer Bedeutung. Eine 5. Tranche des Eurofighters bedeutet die Weiterentwicklung der Plattform, so dass das Kampfflugzeug zugleich in wesentlichen Aspekten für die zukünftigen Anforderungen an z.B. ein modernes Missionsmanagement angepasst wird. Die geplante Eurofighter Long-Term Evolution (LTE) wird die Fähigkeiten in der Avionik und Sensorik massiv verbessern und damit eine unerlässliche Brücke zu FCAS bilden. Und schließlich prägt der Eurofighter wie kein zweites Programm Deutschlands die militärische Luftfahrtindustrie. Droht dessen Ende, verliert das Land unwiederbringliche die Fähigkeiten, die über 70 Jahre aufgebaut wurden – und damit auch die Basis für zukünftige europäische Technologieprojekte.
Die Zeit drängt
Weshalb das Thema aus Sicht der Unternehmen und der Arbeitnehmer jetzt auf die Tagesordnung gehört? Weil die militärische Luftfahrtindustrie auf Planungssicherheit angewiesen ist. Florian Maier: „Ein High-Tech-System wie den Eurofighter weiterzuentwickeln und neue Produktionslinien zu planen, erfordert mehrjährigen Vorlauf. Wir müssen uns mit Partnern und Auftraggebern abstimmen, die Lieferketten müssen aufrechterhalten werden und die hohe und spezielle Expertise entlang der Wertschöpfungskette muss gesichert werden.“ In diesem Sinne verweist der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) darauf, dass sich Teile der Zulieferindustrie im Zweifel bereits 2026/2027 vom Eurofighter-Programm zurückziehen müssen.
Diehl Aerospace, ein Joint Venture von Diehl Aviation und Thales, ist einer der wesentlichen Zulieferer für den Eurofighter. Das Unternehmen liefert Schlüsselkomponenten in den Bereichen Cockpit- und Display-Systeme, Flugsteuerung und Utility-Systeme. Florian Maier, CEO Diehl Aerospace: „Sicherheitspolitische Verantwortung muss sich auch im konkreten Handeln ablesen lassen. Wir sind bereit, unsere Verantwortung als Schlüssellieferant zu übernehmen. Dazu braucht es den Auftrag für die Tranche 5 des Eurofighters. Die Beauftragung ist existentiell für die militärische Luftfahrtindustrie in Deutschland.“
Über Diehl Aviation
Diehl Aviation ist ein Teilkonzern der Diehl Stiftung & Co. KG und bündelt alle Luftfahrtaktivitäten der Diehl-Gruppe unter einem Dach. In der Luftfahrtindustrie ist Diehl Aviation, wozu auch Diehl Aerospace (ein Gemeinschaftsunternehmen mit Thales) gehört, ein führender Systemlieferant für Flugzeugsystem- und Kabinenlösungen. Derzeit beschäftigt Diehl Aviation über 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen die führenden Flugzeughersteller Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, militärische Partner, Hersteller von eVTOL-Luftfahrzeugen sowie Fluggesellschaften und Betreiber von Verkehrs- und Geschäftsflugzeugen weltweit.