Ob in Bordküchen, Bordtoiletten oder Entertainmentsystemen: Flugzeugkabinen generieren heute schon enorme Datenmengen, Tendenz steigend. Das Forschungsprojekt i+s Cabin 2.0 tritt an, die Daten zu vernetzen und Airlines völlig neue Möglichkeiten zu eröffnen.
Die Schlagworte lauten präventive Instandhaltung und höchster Passagierkomfort. Das Projekt überzeugt: i+sCabin 2.0 deckt mit den beteiligten Partnern sämtliche Bereiche für die Flugzeugkabine ab, wie Kabinenmanagement und Sitzelektronik, Kabinenausstattung, Licht und Smart Galley. Top-Unternehmen der Luftfahrtindustrie und führende Hochschulen engagieren sich bereits – und weitere Partner signalisieren Interesse.
Daten kontinuierlich mit dem Boden austauschen
Für Fluggesellschaften ist i+sCabin 2.0 eine Verheißung. Sie können demnächst wartungs- und reparaturbedingte Ausfälle deutlich reduzieren. Hintergrund: Schon während des Fluges werden Daten – vom Zustand der Öfen in den Bordküchen über die Verwendung des Entertainmentsystems bis hin zum Füllstand der Abwassertanks– mit Bodenstationen ausgetauscht und automatisch ausgewertet. So können zum Beispiel notwendige Wartungsprozesse und anstehende Reparaturen frühzeitig erkannt und optimal geplant werden. Folge: Die Airlines müssen ihre Flugzeuge nicht mehr über Stunden aus den eng getakteten Umläufen nehmen, da etwaige Fehleranalysen bereits erfolgt sind und defekte Komponenten gleich bei Ankunft ersetzt werden können.
Passagierkomfort steigern
Das Forschungsprojekt analysiert bereits rund 100 Anwendungen. Die mit dem Boden kommunizierende Flugzeugkabine bietet enormes Potenzial für mehr Zuverlässigkeit und eine höhere Wirtschaftlichkeit im Luftverkehr. Darüber hinaus entwickelt i+sCabin 2.0 neue Funktionen, die unmittelbar auf mehr Komfort und Service einzahlen
Eigene Akzente setzen – in einer einmaligen Partnerschaft
i+sCabin 2.0 ist einmalig. Kein anderes Forschungsprojekt umfasst ähnlich viel Expertise rund um das Thema Kabine. Airlines könnten davon als assoziierte Partner unmittelbar profitieren und eigene Akzente setzen. Zum Beispiel: Kabineninspektionen nicht mehr manuell, sondern automatisiert durchführen; das Boarding weiter optimieren oder einzelne Geräte wie eine Passenger Service Unit drahtlos einer bestimmten Sitzgruppe zuordnen. Das Wissen der Airlines über konkrete Abläufe in der Kabine, die Herausforderungen und Wünsche zur Kabine der Zukunft, fließen direkt in die i+sCabin-2.0-Vorhaben ein.
Unter der Verbundführerschaft von Diehl Aerospace engagieren sich Bühler Motor Aviation, Diehl Aviation, Jeppesen, Safran Cabin und Thales Deutschland. Seit Anfang des Jahres ist auch der Sitzhersteller Adient Aerospace beteiligt. Aus der Wissenschaft beteiligen sich insbesondere die Duale Hochschule Baden-Württemberg und die TU Hamburg. Assoziierte Partner sind Airbus Operations, ANS, Boeing, NEVEON Austria und Thales.
Das Forschungsprojekt i+sCabin2.0 ist Anfang 2022 gestartet und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. November 2025 sollen die Forschungsergebnisse in einer Evaluations Plattform erlebbar sein.
Über Diehl Aviation
Diehl Aviation ist ein Teilkonzern der Diehl Stiftung & Co. KG und bündelt alle Luftfahrtaktivitäten der Diehl-Gruppe unter einem Dach. In der Luftfahrtindustrie ist Diehl Aviation, wozu auch Diehl Aerospace (ein Gemeinschaftsunternehmen mit Thales) gehört, ein führender Systemlieferant für Flugzeugsystem- und Kabinenlösungen. Derzeit beschäftigt Diehl Aviation über 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen die führenden Flugzeughersteller Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, militärische Partner, Hersteller von eVTOL-Luftfahrzeugen sowie Fluggesellschaften und Betreiber von Verkehrs- und Geschäftsflugzeugen weltweit.