Dr. Werner Gross
Infrarot im zivilen Einsatz
Etwas größer als eine Ein-EURO Münze ist der Sensor-Chip, der mit Infrarot-Technologie Co2-Quellen aufspürt.
„Der Sensor wird in einen Satelliten eingebaut, der beständig die Erde umkreist. Mittels Infrarot-Technologie tastet der Satellit die Erdoberfläche ab. Weil er sensibel auf Wärmequellen reagiert, lassen sich Temperaturbewegungen leicht erfassen. Die Daten ergeben dann Bilder, die sich für die wissenschaftliche Klimaforschung eignen,“ erklärt Dr. Werner Gross von der AIM in Heilbronn.
Nicht nur Waldbrände erkennt der Satellit frühzeitig, sondern auch ansteigende Wassertemperaturen oder Umweltverschmutzungen über den Ausstoß von CO2.
Robuste Technologie für das All
Die empfindliche Technologie muss im All bis zu minus 270°C Kälte, hunderte Grad Hitze und weiteren Umwelteinflüssen, wie der Weltraumstrahlung, Stand halten. „Deshalb werden die Sensoren mit einer Art „Thermoskanne“, ummantelt. Dieser Schutz schirmt extreme Wärme ab und verhindert, dass Feuchtigkeit die Funktion der Instrumente beeinträchtigt,“ weiß der Experte.
Mit Tests zur Spitzentechnologie
Damit der Infrarot-Detektor zuverlässig funktioniert, werden die Bedingungen im Labor simuliert und die Technologie umfassend getestet. Dr. Werner Gross berichtet: „Bei der Reise ins All entstehen starke Vibrations- und Schockbelastungen. Auf etwa 40.000 km/h beschleunigt die Rakete, die den Satelliten ins All trägt. Im Labor kommt zum Beispiel ein ‚Shaker‘ zum Einsatz, der den Raketenstart simuliert.“
Potenzial für eine umweltfreundliche Zukunft
Um Klimaveränderungen zu beobachten und einzuordnen, braucht man zuverlässige Daten. Die AIM, ein Tochterunternehmen von Diehl Defence und Rheinmetall Electronics, arbeitet an Aufträgen aus Deutschland sowie für europäische, koreanische und japanische Satellitenmissionen. Weltraumtaugliche Infrarot-Technologie von AIM ist eine Schlüsselkomponente für aktuelle und zukünftige Satelliten-Missionen im Bereich der Erdbeobachtung.